Bei der „Eintracht“ ist es schon seit Jahrzehnten üblich, die erste Gesangstunde nach den jährlichen Chorferien „unter dem Busche“ im Garten der Familie Waltraud und Walter Kunstmann in der Hochstraße in Offheim als gemütliches Zusammensein mit Essen, Trinken und gutem Essen zu gestalten. Das war auch in diesem Jahr am 6. August so. Im Übrigen hat uns diese „Location“ dankenswerterweise mehrfach die Möglichkeit gegeben, in der Zeit der Corona-Pandemie bei geeignetem Wetter unsere wöchentlichen Proben im Freien abzuhalten, ohne die gesetzlichen Bestimmungen zu verletzen. Des Nachbars Hühnervieh war dankbarer Zuhörer und hat manchmal lautstark Stellung genommen!
Ich bin schon öfters gefragt worden, wie es zu der Bezeichnung „Unter dem Busche zu singen“ gekommen sein mag. Ich kann mich noch gut daran erinnern und will es kurz darlegen. Vor Jahrzehnten hat die „Eintracht“ einen zweitägigen Ausflug nach Heidelberg und Schwetzingen mit dem damaligen Chorleiter Matthias Roßbach geplant und unternommen. Dabei wurde auch das Heidelberger Schloss mit dem weltberühmten Weinfass besucht. Weil wir dort auch gesungen haben, war dafür vorher der von dem Komponisten Peter Seeger (1904 bis 2008) vertonte Zyklus von Carl Herloßsohn aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als passend ausgewählt und geprobt worden:
Unter dem Tische zu singen. Im alten Fass zu Heidelberg
Ölet die Kehle – Im Keller ruht ein Fass – Nachtigall singt schön – Ach, wenn man nur wüsst´
Offensichtlich hat diese Überschrift die Anregung dazu gegeben, seit dieser Zeit bis heute das jährliche „Ansingen“ mit der abgewandelten Bezeichnung Unter dem Busche zu singen zu bezeichnen.
Back to the roots! Die Familie Kunstmann hatte wie gewohnt dieses Treffen sehr gut vorbereitet. „Sangesschwester“ Gisela Mohr hatte anlässlich ihres runden Geburtstages zum Essen und Trinken eingeladen; nachträglich nochmals herzlichen Dank dafür. Richard Sauer hatte wieder Texte zum Mitsingen dabei; es wurde davon rege Gebrauch gemacht, und die Stimmung war ausgezeichnet. Aus terminlichen Gründen war unser Chorleiter David Fritzen leider verhindert. Wir haben aber den „guten Ton“ trotzdem gefunden. Ein besonderes „Schmankerl“ hatte Walter Kunstmann noch „in petto“, als er uns den“ Echo“-Inserenten Hans-Peter Haefs aus Offheim vorstellte, der mit seiner Drehorgel auftrat und gängige Melodien zum Mitsingen bot. Hans-Peter ist Weinlieferant der „Eintracht“ und bietet ausgesuchte gute Weine aus der Pfalz, Württemberg-Hohenlohe, Rheinhessen und dem Rheingau zu „Winzerpreisen“ an. Näheres ist seiner Anzeige im „Echo“ zu entnehmen. Hans-Peter Haefs trat kostenlos auf und erklärte Herkunft und Bauweise seines Instruments. Er erbat eine Spende, die in vollen Umfang an die Aktion „Wünschewagen“ weitergeleitet wird, die sich durch den Einsatz von Kleinbussen um die „Erfüllung letzter Wünsche“ von Todkranken kümmert. Eine lobenswerte Sache!
Allen Beteiligten nochmals herzlichen Dank. Weiter so!