Krieg hat den Frieden verdrängt
Diese Überschrift trug der Pressebericht zur Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in diesem denkwürdigen Jahr 2022, der seit nunmehr siebzig Jahren begangen wird. Er soll die Erinnerung an die Millionen zählenden Opfer von Krieg und Gewalt wachhalten. Die Ereignisse in diesem Frühjahr haben uns alle sehr eschreckt und führen uns deutlich vor Augen, zu welchen Grausamkeiten und Gräueltaten Menschen fähig sein können. „Mensch achte den Menschen“ steht auf der Gedenktafel, die auf dem Friedhof der ehemaligen „Euthanasieanstalt“ der Nazi-Herrschaft in Hadamar angebracht ist. Ihr Mahnwort gilt immerfort auch heute noch. Es hat niemand damit gerechnet, dass nach 77 Jahren Frieden im Februar dieses Jahres der Krieg seine hässliche Fratze gezeigt hat und unter Anwendung von Bomben und Terror mit brachialer Gewalt und zur Befriedigung von Gier Tausenden unschuldiger Menschen das Leben genommen wird.
Der Magistrat der Kreisstadt Limburg hatte zur Feierstunde auf dem Ehrenfriedhof des Limburger Hauptfriedhofs eingeladen. Seit Jahrzehnten wirkt auch der Gesangverein „Eintracht“ 1863 Limburg e. V. beim Rahmenprogramm mit Chorgesang bei der würdigen Gestaltung dieser Feier mit. Mit der mittelalterlichen Friedensantiphon „Verleih´ uns Frieden gnädiglich“ eröffnete der Chor die Feier. Dieser Satz geht auf eine Nachdichtung Martin Luthers zurück und wurde neben Anderen auch von Felix Mendelssohn-Bartholdy vertont. Es folgten die Begrüßung durch Bürgermeister Dr. Hahn, von Schülerinnen und Schülern der Marienschule und Tilemannschule vorgetragene Gedichte und die Ansprachen der Vertreter der christlichen Gemeinden, die eindringlich die Beendigung der Kriegshandlungen forderten.
Die „Eintracht“ sang das Lied „Segne und behüte uns in deiner Güte“, dessen Text auf Johannes Goßner (1825) zurückgeht und das von Johann Friedrich Franke vertont worden war. Beide Texte waren dem Ereignis angemessen und wurden in gutem Chorklang vorgetragen.
Nach dem anschließenden Totengedenken und der Kranzniederlegung mit dem von Johannes Kramer gespielten Trompetensolo „Von gutem Kameraden“ schloss der Bürgermeister nach einer Schweigeminute die Feier, die von der Reservistenkameradschaft Limburg, der Marinekameradschaft und dem Kreisverbindungskommando Limburg-Weilburg begleitet wurde.
Hoffen wir alle auf einen baldigen Frieden. Auch hier muss gelten: Die Hoffnung stirbt zuletzt.